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Musizieren in der Familie
Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,
es scheint lange her zu sein, als in der Familie noch gemeinsam musiziert wurde. Man hat gleich Bilder von den beiden Mozarts, Wolfgang Amadeus und seine Schwester Maria Anna, vor Augen, wenn es um das häusliche Musikmachen geht.
Aber dabei ist dies heute gar nicht mehr so weit hergeholt. Denn in Zeiten, in denen viele Arbeitnehmer sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Zeit für Familie und mit einem Beruf besser einteilen, um sich beiden besser widmen zu können, steht die Zeit mit den Kindern und den Ehepartnern wieder ganz vorn.
Viertagewoche, Life-Work-Balance, selbstbestimmte Arbeitszeit sind Schlagworte, die immer mehr Menschen umtreibt und die heutzutage auch in immer mehr Unternehmen oder von den Selbstständigen ausprobiert werden. Entsprechend will man sich auch selbst verwirklichen. Und Musik zu machen ist da ein wichtiger Faktor.
Wenn man dann ohnehin ein Klavier in den eigenen vier Wänden hat, steht einem gemeinsamen Musizieren in der Familie nichts mehr im Weg. Oder natürlich ein Spiel mit den Blockflöte oder ein anderes Instrument lernenden Kindern. Denn auch wenn es nur ein Mal die Woche ist, dass sich die Familie zum Musizieren trifft, kann dies doch den Zusammenhalt, das Miteinander und das gegenseitige Verstehen noch einmal erhöhen.
Das ist Selbstbestimmung, Zeit mit der Familie und Verwirklichung von eigenen Bedürfnissen in Einem. Auch wenn es im ersten Moment nicht sexy genug zu sein scheint, die Kinder vielleicht erst gar keine Lust dazu haben, wird es bald schon zu einem wunderbaren Miteinander, ebenso wie das Spielen am Tisch mit Brettspielen oder anderen Aktivitäten. Das gemeinsame Musizieren auf Familienbasis passt wieder in unsere heutige Zeit. Und wenn das Klavier das Zentrum ist, dann können die Kinder auch vollkommen andere Instrumente, E-Gitarre, Schlagzeug oder etwas anderes spielen.
Wenn schon von Selbstverwirklichung, von Zeitgestaltung außerhalb der Arbeit die Rede ist, dann sollten die Klavieranbieter, Händler wie Klavierhersteller, auch darauf abzielen, ihre Instrumente mit diesem wichtigen Faktor für die moderne Zeit anzubieten. Denn dann finden sich schnell auch die Menschen, der Anbieter und der Spieler, in einer Situation, wo sie zueinander passen.
Wenn man bei mehr Freizeit das gemeinsame Musizieren wieder einmal in den Mittelpunkt stellt, dann wird auch das Klavier wieder stärker in den Fokus rücken. Wenn man allein sieht, dass weniger als 30 Prozent der Angestellten in Betrieben eine Verantwortungsposition in Anspruch nehmen möchten, dann spricht das Bände für mehr Freizeit. Und wenn man sieht, welchen Zulauf die Laienchöre in Deutschland haben, dann steht Musizieren nicht gerade unten auf der Beliebtheitsskala.
Jetzt ist die Zeit, den Menschen wieder die Lust am Klavierspiel schmackhaft zu machen! Es lohnt sich für alle.
Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -