Ein Klavier für Ihre Musik.

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Magazin

15.03.2017

Die Stimmung

Liebe Klavierfreundinnen und -freunde,

Wenn man einmal ein Klavier gekauft hat – so denken viele Erstkäufer eines solchen Instruments – hat man für den willigen Nachwuchs, der Klavierstunden erhält, seine Schuldigkeit getan. Erst nach und nach geht den Eltern dann auf, dass es nicht allein mit dem Kauf eines Instruments, einer mehr oder weniger gut zu verstellenden Sitzgelegenheit davor, mit dem Kauf einiger Notenbände und der Bezahlung des Klavierlehrers getan ist.

Denn nach einer Weile erkennen selbst sogenannte „unmusikalische“ Eltern: das Instrument klingt „schräg“, wenn das Kind die Tasten anschlägt. Und dies hat nichts mit der Stimmung des Kindes in diesem Moment zu tun, sondern mit der des Instruments selbst: es ist verstimmt. Holz, aus dem das Klavier zum größten Teil besteht, ist nun einmal ein lebendiges Material und reagiert auf Feuchtigkeit, Wärme oder Kälte.

Viele sind es heute kaum mehr gewohnt, dass ein mehr oder weniger hochpreisiges Produkt auch Folgekosten verursachen kann. Beim Auto akzeptiert man das (wenn auch manchmal zähneknirschend), beim Klavier, das man vielleicht selbst gar nicht spielt, fällt dies vielen nicht leicht. Und so schauen die Eltern dann wie viel eine Stimmung denn kosten könnte. Und bald werden sie in Kleinanzeigen der lokalen Tageszeitung fündig, in denen eine Stimmung für „kleines Geld“ angepriesen wird.

Aber es ist so wie bei preiswerten Reifen für den PKW: Sie halten nicht so lange wie die teureren und sind nun einmal auch nicht so gut. Wenn ein Stimmer nur 30 Minuten am Instrument verbringt, da die Summe, die er aufruft, es ihm gar nicht erlaubt, viel mehr Zeit zu investieren, hält die Stimmung unter Umständen nicht sonderlich lange. Einer, der sich intensiver mit dem Instrument beschäftigt, mehr Zeit investiert, vielleicht auch ein wenig intoniert und das Instrument reguliert und reinigt, ist selbstredend teurer. Diese Arbeiten sind einfach Geld wert.

Daher sollte man nicht an der falschen Stelle sparen, sondern sich informieren, wer gut stimmen, wem man vertrauen kann, bevor man einen Stimmer an sein Instrument lässt (man will ja auch nicht die billigste Werkstatt für sein Auto, wenn man ihr vielleicht nicht vertrauen kann!). Daher sei allen Klavier-Erstkäufern geraten: Ein wenig mehr Investition an der richtigen Stelle, erhält nicht nur den Wert des Instruments, sondern lässt auch die Kinder mit mehr Lust das Instrument spielen.

Carsten Dürer
Chefredakteur PIANONews

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